Dienstag, 17. Juni 2014

Rezension: Die blinde Kommissarin von Patrizia Rinaldi



Autor: Patrizia Rinaldi
Originaltitel: Tre, numero imperfetto
Verlag: Ullstein Buchverlag
Erschienen: 9. Mai 2014
ISBN: 978-3-5482-8613-6
Taschenbuch: 224 Seiten; 8,99€
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Leider völlig unverständlich

















"Herbst in Neapel. Blanca Occhiuzzi, Hauptkommissarin der örtlichen Polizei – schön, charismatisch und blind – wird immer dann gerufen, wenn ein Fall aussichtslos erscheint. Als der bekannte Musiker und Lebemann Jerry Vialdi ermordet wird, gibt es viele, die ein Motiv haben. Zu viele. Ein Fall für Blanca und ihr besonderes Gespür für menschliche Abgründe. Lüge und Täuschung: Niemand macht der Kommissarin etwas vor. Diese Gabe bringt oft den Erfolg. In diesem Fall bringt sie Blanca jedoch in höchste Gefahr."








Dieses Mal fällt es mir besonders schwer dieses Buch zu bewerten. Das liegt hauptsächlich daran, dass ich mit der Sprache absolut nichts anfangen konnte. Ich kann noch nicht mal sagen, dass das Buch schlecht geschrieben ist, denn ich habe viele Sachen einfach gar nicht verstanden. Natürlich kommen ein paar italienische Begriffe vor, ein paar von ihnen sind sogar am Ende übersetzt, aber es waren vo allem deutsche Begriffe und die vielen Metaphern, die ich einfach nicht verstehen konnte.
Ich gebe euch eine Kostprobe:

"Der Mord an der Philosophie der Fügsamkeit ist nützlich, um selbige zu feiern" (S. 132)

Vielleicht handelt es sich hierbei um ein tief philosophisches Meisterwerk. Vielleicht auch nicht. Ich lese den Satz immer wieder und verstehe ihn trotzdem nicht. Und dies ist kein Einzelfall.

"Und vor allem muss die Abneigung gegen die Freiheit frei sein.", heißt es im nächsten Satz. Da es mir zu

mühselig war über jeden Satz meiner Freizeitlektüre - die ich als spannenden Krimi und nicht als Philosophiestudie ausgesucht habe - studenlang nachzusinnen, habe ich irgendwann angefangen solche Sätze zu überlesen. Leider besteht 50 % des Buches aus metaphorischen Sätzen oder Dialogen bzw. Monologen bei denen nicht klar ist, wer denn gerade spricht. Dazu kommen noch komplizierte italienische Namen von Personen deren Charakter und Aussehen entweder ungenügend oder unverständlich erläutert wird.

Der Kriminalfall hatte iegentlich Potenzial: Ein reicher italienischer Sänger in den besten Jahren, der mit Drogen, illegalen Wetten und jeder Menge Affären einen Haufen potenzieller Täter und hinterlässt und eine Komissarin, die darauf spezialisiert ist Motive, Hintergründe und Wahrhaftigkeit von Aussagen zu durchschauen. Schade, dass der Kommissarin kaum Platz eingeräumt wurde. Für meinen Geschmack kam ihr Talent viel zu selten zum Einsatz und ihre Rolle hat im Buch genauso viel Platz eingenommen, wie die der beiden anderen Kommissare und die von zwei Verflossenen des toten Sängers.

Der Krimi war zwar zwischendurch sehr spannend, aber gerade das Ende bot für mich eine neue Enttäuschung, denn es kam viel zu plötzlich, als wäre der Autorin irgendwann die Lust oder die Ideen vergangen. Außerdem war nicht alles verständlich für mich. Vielleicht ging es ja anderen anders, aber mir sind zu viele Informationen durch die verschnörkelte Sprache entgangen. Genau weiß ich jetzt immer noch nicht, wer hinter dem Mord an Jerry Vialdi steckte.

Zusammenfassend war ich sehr enttäuscht von dem Krimi, weil ich einfach zu wenig von den Vorgängen verstanden habe. Das lag nicht nur an den vielen Metaphern, sondern auch daran, dass oft nicht klar war, wer gerade spricht und das Ende viel zu kurz und überraschend kam. Die Auflösung wurde zu schnell abgefrühstückt. Ansonsten war der Kriminalfall passagenweise sehr spannend aufgebaut und das Figurengeflecht interessant gestaltet. Leider hatte die Kommissarin nicht genugn Platz in der Geschichte und ihre beiden Kollegen waren teilweise unsympatisch und manchmal etwas schwammig gezeichnet.
2/5 Schmetterlingen für einen unverständlichen Italienkrimi

Vielen Dank an Blog Dein Buch und den Ullstein Buchverlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars

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